IP-Schutzklassen – Welche ist die Richtige?
Bei der Auswahl eines Profi-Gerätes ist die IP-Schutzklasse entscheidend. Denn nur entsprechend geschützte Barcode-Scanner, mobile Computer und Tablets bieten optimale Leistung ohne Unterbrechungen und Ausfälle.
IP-Codes
Der internationale IP-Code nach DIN EN 60529 gibt den Schutz des Gerätegehäuses und der Versiegelungen gegen das Eindringen von Fremdkörpern (erste Ziffer) und Wasser (zweite Ziffer) an. Die Skalen für beide IP-Schutzklassen beginnen bei 0 (kein Schutz), die höchsten Werte sind 6 (selbst feinster Staub kann nicht eindringen) und 8 (das Gerät kann dauerhaft in Wasser getaucht werden). Der Schutz bezieht sich dabei auch auf die Sicherheit der Nutzer:innen, das unbeabsichtigte Berühren interner Bauteile ist bei höherwertigen Geräten nicht möglich.
IP-Schutzklassen Tabelle
IP-Code | Schutz gegen Fremdkörper / Berührung | Schutz gegen Wasser |
---|---|---|
0 |
kein Schutz | kein Schutz |
1 | feste Fremdkörper mit Durchmesser ≥ 50 mm / Zugang mit dem Handrücken | Tropfwasser |
2 | feste Fremdkörper mit Durchmesser ≥ 12,5 mm / Zugang mit einem Finger | fallendes Tropfwasser, wenn das Gehäuse bis zu 15° geneigt ist |
3 | feste Fremdkörper mit Durchmesser ≥ 2,5 mm / Zugang mit einem Werkzeug | fallendes Sprühwasser bis 60° gegen die Senkrechte |
4 | feste Fremdkörper mit Durchmesser ≥ 1,0 mm / Zugang mit einem Draht | allseitiges Spritzwasser |
5 | Staub in schädigender Menge / vollständiger Schutz gegen Berührung | Strahlwasser (Düse) aus beliebigem Winkel |
6 | staubdicht / vollständiger Schutz gegen Berührung | starkes Strahlwasser |
7 | - | zeitweiliges Untertauchen |
8 | - | dauerndes Untertauchen. Soweit keine andere Angabe erfolgt, besteht ein Schutz bis 1 Meter Wassertiefe. |
Ist ein höherer IP-Code besser?
Ein insgesamt höherer IP-Code zeigt zwar ein robusteres Gerät an, die beiden Werte des IP-Codes müssen aber immer getrennt voneinander betrachtet werden. Denn beispielsweise ist der Schutz gegen Wasser bei einem Device mit IP63, trotz vollkommener Staubdichtheit, nur genauso stark wie bei einem Gerät mit IP33. Beide widerstehen fallendem Sprühwasser bis 60° gegen die Senkrechte.
Einsatzbereiche
Innenräume
In sauberen Innenbereichen wie Büros können grundsätzlich auch Geräte ohne IP-Rating eingesetzt werden. Geräte ab der IP-Schutzklasse IP3X (das Eindringen von Wasser spielt in diesem Bereich keine Rolle) verfügen aber über ein festes Gehäuse, das Beschädigungen durch kleinere Gegenstände wie Scheren, Schlüssel oder Schraubenzieher verhindert.
Retail, Lagerräume und Gesundheitswesen
Ab IP42 sind die Geräte gegen groben Schmutz und geringe Mengen Wasser geschützt. Damit muss beim Handhaben und Ablegen der Geräte nicht mehr auf Verschmutzungen oder Feuchtigkeit geachtet werden. Auch die Reinigung von Devices mit höheren IP-Schutzklassen ist einfacher, sie können bedenkenlos feucht abgewischt werden.
Lagerhallen, Fertigung und Außeneinsatz
Für besonders anspruchsvolle Einsätze sind Geräte mit den IP-Codes IP65, IP66 und IP67 geeignet. Sie sind komplett staubdicht und widerstehen auch direkten Wasserstrahlen oder zeitweisem Untertauchen in Wasser. Damit können weder feinster Metallstaub noch starker Regen die Geräte beschädigen.
Total Cost of Ownership
Robuste Geräte verfügen zusätzlich zum Schutz gegen Staub und Wasser noch über weitere besondere Eigenschaften wie hohe Fallfestigkeit, Vibrationsresistenz und Temperaturunempfindlichkeit. Auch das Display wird mit Metallkugeln aus mehreren Metern Fallhöhe geprüft. Dieser umfassende Schutz kann im Vergleich zu einfacheren (Consumer-)Devices zu höheren Anschaffungskosten führen. Werden aber geringere Ausfallzeiten, Manpower für den Tausch und neues Aufsetzen, Reparaturkosten sowie die längere Lebensdauer mit eingerechnet, sind die TOC (Total Cost of Ownership) robuster Devices im Schnitt um 1/3 geringer.