MDM-Anbieter wechseln – so gelingt es
Plötzlich steigende Lizenzkosten, erzwungene Infrastrukturänderungen oder fehlende Funktionalitäten - wenn es an der Zeit ist, den MDM-Anbieter zu wechseln, ist planvolles Vorgehen entscheidend. Mit der richtigen Vorbereitung und Unterstützung gelingt die Migration reibungslos und unterbrechungsfrei.
1. Fragen vor dem Wechsel
Sind alle Stakeholder in den Umstieg eingebunden?
Holen Sie alle Beteiligten frühzeitig an Bord, mitunter kommen Fragen und Wünsche zu Tage, an die Sie nicht gedacht haben. Jedes Team und jeder User kann vollkommen unterschiedliche Blickweisen auf das Thema MDM haben.
Was stört an Ihrem aktuellen System?
Mögliche Stichworte für eine strukturierte Aufstellung sind:
- Kosten: plötzlich erhöhte Lizenzgebühren und nicht mehr inkludierte Dienstleistungen
- Funktionen: Sicherheit, Verwaltung, Reporting, Integration und Analyse
- Kompatibilität: Betriebssysteme, Gerätekategorien und -hersteller
- Nutzerfreundlichkeit: Workflow-Effizienz und Zusammenarbeit
- Support: wechselnde/fehlende Ansprechpartner und weniger Verfügbarkeit
Welche zukünftigen Entwicklungen müssen berücksichtig werden?
Ob steigende Sicherheitsanforderungen oder die Ausweitung auf neue Gerätekategorien - Ihr neues MDM sollte erweiterungsfähig sein und sich leicht an geänderte Anforderungen anpassen lassen.
2. Anbieter-Evaluation
Auf Basis dieser Überlegungen erfolgt die Suche nach einem neuen Anbieter. Planen Sie dafür genügend Ressourcen ein und vergleichen Sie mehrere Systeme.
- Testversionen auf mehreren Geräten sollten für mindestens vier Wochen zur Verfügung stehen, um die neuen Funktionalitäten richtig kennen zu lernen.
- In dieser Phase zeigt sich auch die Qualität der Zusammenarbeit mit dem neuen Anbieter, vom Training bis zur Reaktionszeit bei Fragen.
- Achten Sie auf versteckte Kosten!
Wichtige Leistungen wie z.B.
- Serverlizenz: wie hoch ist die jährliche Lizenzgebühr, um den Verwaltungsserver nutzen und darauf arbeiten zu können?
- Hosting: wer verwaltet, betreibt und überwacht den Server zu welchen Kosten?
- Betrieb: handelt es sich um eine Cloud oder echten Serverbetrieb? Sind diese Kosten enthalten?
- Datensicherheit: sind die Daten in der Cloud abgesichert? In Österreich, in der EU oder irgendwo anders weltweit? Und wie?
- SLAs: Was ist enthalten und wieviel kosten 1st-Level, 2nd-Level und 3rd-Level Servicevereinbarungen. Wie sind die Reaktionszeiten? Hebt deutschsprachiges Personal ab? Oder ein internationales Callcenter?
- Erreichbarkeit von echtem, technischem Personal: Wie gut ist man mit meinem MDM und meiner Situation vertraut? Kennt man landesspezifische Besonderheiten? Wird zeitnah reagiert?
- Reaktionszeiten: welche Fristen für die Ticketbearbeitung sind vorgesehen? Kümmert sich fachkundiges Personal darum? Kann mir wirklich geholfen werden oder werden Standard-Antworten geliefert?
- sind künftige Preissteigerungen vereinbart? Hält man sich an den VPI (Verbraucherpreisindex)? Oder sind Preiserhöhungen willkürlich jederzeit möglich?
sind bei vielen Anbietern nicht im Grund-Lizenzpreis und nicht in der Grundlizenz enthalten.
Wichtig ist, alle Investitionskosten und laufenden Kosten während des gesamten Betriebs zu berücksichtigen. Achten Sie darauf, dass Sie kalkulierbare Gesamtkosten für die gesamte Nutzungsdauer angeboten bekommen um fundiert vergleichen zu können!
3. Schritte zur Systemumstellung
Für diese finale Phase sollte ein genauer Zeitplan aufgestellt werden, da die meisten Schritte aufeinander aufbauen.
- Dokumentation aller Geräte, Applikationen und Abhängigkeiten
- Zertifikate, Lizenzen und Zugangsdaten strukturiert ablegen
- Schulung des MDM-Teams
- Einrichtung des neuen Systems in Zusammenarbeit mit ihrem neuen Anbieter
- Testen auf einzelnen Geräten
- Migration der Geräte. Dabei müssen die Geräte meist nicht einmal physisch verfügbar sein.
- Betrieb des neuen Systems, Abstellen der alten MDM-Lösung
Der Wechsel des MDM-Anbieters muss keine Herausforderung darstellen, denn mit strategischer Planung, Einbindung aller Stakeholder und sorgfältiger Evaluation neuer Anbieter wird der Prozess zu einer Chance für Ihr Unternehmen, nicht nur Kosten zu senken, sondern auch die Geräteverwaltung und IT-Sicherheit auf ein neues Niveau zu heben.